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Partnersuche in der U-Bahn (Ein Beispiel aus Berlin)

In der pulsierenden Metropole Berlins, wo die Straßen von Geschichte und Gegenwart erzählen, schenkte das Schicksal zwei völlig Fremden eine unerwartete Begegnung. In der endlosen Flut der Partnersuche stolperten Lena und Marc in einer U-Bahn über ein geteiltes Buch und fanden etwas, das viel tiefer ging. Tritt ein in eine Geschichte von Zufällen, Liebe und natürlich, Büchern.

Teil 1: Der Funke in der U-Bahn

In der hektischen Rush Hour einer Berliner U-Bahn, zwischen Pendlern, Touristen und Straßenmusikern, stand Lena an einem Fenster, tief in einem Buch vertieft. Sie hatte ihre Kopfhörer in den Ohren und ihre Welt schien von den anderen Fahrgästen isoliert. Ihre Partnersuche war bisher frustrierend, und sie hatte beschlossen, ihre Energie in Bücher und Arbeit zu stecken. Doch manchmal sind es genau diese Momente, in denen das Schicksal zuschlägt.

Gegenüber von ihr stand Marc, der mit einer Kaffeetasse in der Hand zufällig ihre Reflexion im Fenster sah. Er warf einen Blick auf das Buchcover und erkannte es: „Der Schatten des Windes“. Eines seiner Lieblingsbücher. Ein Gesprächseinstieg?

„Entschuldigung“, begann er zögerlich und versuchte, über den Lärm der U-Bahn gehört zu werden. „Ist das nicht ‚Der Schatten des Windes‘?“

Sie sah auf, überrascht von der plötzlichen Unterbrechung. „Ja, genau. Hast du es gelesen?“, fragte sie und nahm die Kopfhörer ab.

„Ein paar Mal“, antwortete Marc mit einem Lächeln. „Es ist eines meiner Lieblingsbücher. Und ich muss sagen, es ist selten, jemanden in der U-Bahn zu treffen, der es auch liest.“

Ein kurzes Lächeln tauchte auf Lenas Lippen auf. „Ja, ich liebe es auch. Aber ich muss zugeben, es lenkt mich von meinem Studium ab. Das Buch ist spannender.“

Marc lachte. „Verstehe ich vollkommen. Manchmal sind Bücher die besseren Dates.“

Das Gespräch floss natürlich und bald erreichten sie Lenas Station. „Das war’s für mich“, sagte sie zögerlich. „Es war nett, sich mit jemandem über Bücher zu unterhalten, anstatt ständig über Belanglosigkeiten zu sprechen.“

„Nun, vielleicht könnten wir das irgendwann fortsetzen?“, schlug Marc vor. „Vielleicht bei einem Kaffee und einem Buchtausch?“

Lena lächelte breit. „Das klingt nach einem Date, dem ich nicht widerstehen kann.“

Teil 2: Das literarische Date

Ihr erstes Date fand in einem gemütlichen Café in Kreuzberg statt. Anstelle des üblichen Gesprächs über Hobbys und Arbeit zogen sie es vor, über Bücher, Literatur und ihre bisherigen Erfahrungen mit der Partnersuche zu sprechen.

„Es ist so erfrischend, jemanden zu treffen, der die gleiche Leidenschaft für Bücher hat“, bemerkte Lena. „Auf meiner bisherigen Partnersuche bin ich meistens auf Leute gestoßen, die entweder gar nicht lesen oder denken, dass ‚Harry Potter‘ der Höhepunkt literarischer Kunst ist.“

Marc lachte. „Glaub mir, ich verstehe das. Es ist schwer, jemanden zu finden, der die gleiche Welle reitet, besonders wenn es um Literatur geht.“

Während ihrer Dates entdeckten sie gemeinsame Lieblingsbücher, diskutierten leidenschaftlich über Charaktere und empfahlen sich gegenseitig Titel. Es war offensichtlich, dass sie eine besondere Verbindung hatten, die über die Partnersuche hinausging.

Teil 3: Zusammenleben im Bücherparadies

Nach einem Jahr des Daten und Erkundens ihrer literarischen Vorlieben beschlossen Lena und Marc, zusammenzuziehen. Ihre Wohnung wurde schnell zu einem Bücherparadies. Jeder Raum hatte Bücherregale, und es gab sogar eine gemütliche Leseecke mit zwei Sesseln und einer Stehlampe.

„Weißt du“, begann Lena eines Abends, „ich habe mich oft gefragt, warum die Partnersuche so kompliziert sein muss. Aber jetzt, wo ich zurückblicke, bin ich froh über all die schlechten Dates und unangenehmen Gespräche. Denn sie haben mich zu diesem Moment hier geführt.“

Marc lächelte, nahm sie in den Arm und sagte: „Manchmal findet man Liebe, wenn man am wenigsten damit rechnet. Ich bin froh, dass ich mich an diesem Tag in der U-Bahn getraut habe, dich anzusprechen.“

Inmitten von Büchern, Geschichten und literarischen Abenteuern fanden Lena und Marc nicht nur ihre gemeinsame Leidenschaft, sondern auch ein Zuhause in einander. Und während die Partnersuche für viele eine endlose Reise sein kann, war für diese beiden die Endstation eine gemeinsame Wohnung, gefüllt mit Büchern und unendlicher Liebe.

Bernd Nollenberg (Paartherapeut)

Bernd Nollenberg (Paartherapeut)

Bernd wohnhaft in Berlin, geb. 1974, verheiratet, 2 Kinder - studierte Psychologie in München ist Begründer des Nollenbergschen Paar Mechnismus. Arbeitet als Coach, Speaker und Autor.

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